Julia Hülsmann solo Piano

Grand Female Piano. Radikal, weil unaufgeregt, imponierend, weil ohne Gehabe, lyrisch, weil ohne Allüre. Jeder Ton hat seinen Sinn, das Spiel ist andächtig unangestrengt, einnehmend melodiös, beiläufig virtuos.  3 Zentner Flügel federleicht.

“Lyrikerin des Jazz”, hat DIE ZEIT sie genannt, Jazzpodium hat es ähnlich gehört und so beschrieben: “Der Pianistin Julia Hülsmann gelingt das Kunststück, das Schöne und Schlichte mit dem Sinn für Klangfarben und Nuancen intelligent zu vereinen. Nicht um verblüffende Technik und Schnelligkeit ist ihr zu tun, sie überzeugt durch klangschönen Ausdruck und subtile Differenzen. Selbst in stärker groovebetonten Titeln fühlt man sich eher an entspanntes Schweben als an bodenständige Bewegung erinnert.”

 

Peter Rüedi hat ihr Spiel so gehört: “Julia Hülsmann ist als Pianistin und Komponistin eine Lyrikerin. Sie sucht die knappe Form mit langem Nachhall, nicht die große erzählerische Geste. Dabei scheut sie jede Art von Tiefenschwindel. Vor Popsongs schreckt sie keineswegs zurück […] Er klingt wie von ihr erfunden – und ihre Originale klingen wie Standards. […] Atem, Raum, Sparsamkeit sind überhaupt Stichworte für ihre Musik. […] Hülsmann lässt sich von Gefühlen nicht um den Verstand bringen, aber sie lässt sie zu, sozusagen als Korrektiv ihres Hangs zum transparenten Konstruktivismus. Gefühle, zuweilen auch melancholisch eingedunkelte. Nicht: Sentimentalitäten.“

 

In ihrem Soloprogramm beweist Julia Hülsmann, wie vielfältig Jazz sein kann – mit eigenen Kompositionen, Jazz-Standards und freien Improvisationen, aber auch Songs von Radiohead oder Feist hinterlässt sie pointierte Eindrücke, die noch lange gelassen im Raum schweben.